Die letzte Etappe des Trips war Kiew, die Hauptstadt der Ukraine. Bei der Ankunft war es bereits kurz vor Mitternacht und wir konnten nichts mehr tun, als ins Hotel fahren und schlafen zu gehen. Um die Stadt anzuschauen blieb mir aufgrund der ganzen Programmpunkte nur noch der Donnerstag übrig. Deshalb hab ich mich früh auf den Weg gemacht, um so viel wie möglich zu sehen.Der erste Stopp war die Flusspromenade und anschließender Fahrt mit der Standseilbahn.
Von dort ging es ins Stadtzentrum zum Unabhängigkeitsplatz (Maidan):
Zwischen drin war ich an einer der tiefsten U-Bahnstationen der Welt, der Station Arsenalna (105 Meter unter der Erde):
Nach diesem Exkurs stand die Mutter Heimat Statue auf dem Programm.
Gefolgt von dem Höhlenkloster:
OMG….sind die da alle ausgetickt da unten, ich fühlte mich wie bei einer Sekte…Zum Abschluss des Tages sind wir ans Denkmal für Völkerfreundschaft:
Am Freitag morgen stieg die Vorfreude ins Unermessliche, ich konnte bereits ziemlich früh nicht mehr schlafen, weil es endlich soweit sein sollte! Seit Jahren haben sich meine Pläne immer wieder zerschlagen aber der 21.Juni sollte der Tag sein, an dem ich endlich Tschernobyl/Prypjat anschauen darf. Krass.
Nach 2 Stunden Fahrt waren wir am ersten Checkpoint, wo wir die 30 Km Zone betraten und unsere Geigerzähler/ Dosismeter bekamen. Zuerst besuchten wir das kleine Städtchen Tschernobyl mit all seine Denkmalen an die gestorbenen Liquidatoren, welche durch ihren häufig tödlichen Einsatz die Strahlung eindämmten.
Von dort aus fuhren wir dann in die 10 Kilometerzone ein. Ab hier dürfte man nur noch mit langen Ärmeln unterwegs sein, keine Essen oder Trinken außerhalb des Autos mehr zu sich nehmen und keine Gebäude mehr betreten. Naja das haben wir natürlich auch nicht gemacht.*Hust*Hust* Die folgende Geschichte ist natürlich frei erfunden und alle Bilder wurden von meinem Doppelgänger gemacht.*Hust*Hust*Der erste Stop in der 10KM Zone war der Kühlturm des Reaktors 5. Die Reaktoren 1-4 brauchen keinen Kühlturm, da sie als Sekundärkühlung den anliegenden künstlichen See nutzen.
Reaktor 5 und 6 hätten den See aber zu stark aufgeheizt, daher war hier ein zusätzliches Bauwerk nötig. Dieses zu ca. 80% fertiggestellte Gebäude ging nie in Betrieb:
Der nächste Punkt war der Aussichtspunkt mit Blick auf Reaktor 4 bzw. dessen seit wenigen Jahren vollendeter Sarkophag:
Am Mittag sind wir dann zu einer alten Radaranlage mit einem irrsinnigen Array an Antennen.
Nach dem anstrengenden, nachdenklichen aber dennoch hervorragend Tag haben wir die inner 10KM Zone verlassen um in unser Quartier im Hotel in Tschernobyl einzukehren.Bild Hotel?Durch die kürzlich veröffentlichte Serie „Chernobyl“ war laut unserem Guide der Touristen Andrang deutlich angestiegen und daher mussten bzw wollten wir morgens früh los um so die ersten Touristen des Tages in Prypjat zu sein.
Der Tag begann anstrengend, denn wir sind auf das Dach eines 16 stöckigen Gebäudes.
Es folgten ein Krankenhaus, Schule, Kindergarten und viele weitere Punkte:
Und zum Abschluss der weitreichend bekannte Vergnügungspark.
Die Prüfung im Strahlenmesser zeigte eine erhöhte Ausstrahlung meiner Schuhe. Eine Reinigung behob das Problem und ich durfte passieren und die Rückreise nach Kiew antreten. Trotzdem nicht ganz wohl hab ich abends einfach kurz ein paar neue Schuhe gekauft, um ganz sicher zu gehen. Die alten Schuhe, Hose, T-Shirt und Regenjacke habe ich entsorgt.
Am Sonntag war die Reise um, denn die Flieger nach Wien bzw Stuttgart ließen nicht auf sich warten.